5. Pädagogische Ziele – Basiskompetenzen – Krippenkinder

5.4 Körperbezogene Kompetenzen

Kinder in den ersten drei Lebensjahren bewegen sich gerne und nützen alle Sinne um ihre Umwelt zu erkunden. Durch Bewegen, Tasten, Hören, Schmecken, Sehen und Riechen macht das Kleinkind seine ersten Erfahrungen und gewinnt Einsichten in und über „seine“ Welt. Auch andere Körperliche Bedürfnisse, wie Schlafen und Ruhen, Essen und Trinken und Pflege stehen in diesem Altersbereich im Mittelpunkt des pädagogischen Alltagsgeschehens.
(Staatsinstitut für Frühpädagogik/Kap. 2.4/Seite74).

Kinder besitzen eine angeborene Freude am Bewegen, Erkunden und Lernen. Sie von Anfang an dabei zu unterstützen bzw. sie zu sensibilisieren, Spaß und Freude an Bewegung zu entwickeln und Verantwortung für das eigene Wohlergehen und für die Gesundheit zu übernehmen, stellt ein wichtiges Bildungs- und Erziehungsziel dar (Bildungsvision „Starke Kinder“).

Auch in der Sprachentwicklung nimmt Bewegung einen zentralen Stellenwert ein. Vor allem Kinder in den ersten drei Lebensjahren können ihre Gefühle und Empfindungen, ihre Wünsche, Ängste und Besorgnisse noch nicht umfassend mit Worten ausdrücken und bedienen sich oft der Körpersprache. Bei Freude klatschen sie in die Hände oder lassen bei Kummer den Kopf und die Schultern hängen. Bewegung ist immer auch eine Form sprachlichen Ausdrucks, indem sie als Interaktions- und Kommunikationsform erlebt und (un-) bewusst eingesetzt wird.
(Staatsinstitut für Frühpädagogik/ Kap.2.4./ Seite 75)
„Lange bevor das Kind verbale Sprache nutzt, teilt es sich bereits mit Gesten, Mimik und Gebärden – über seinen Körper – mit“.
(Zimmer 2009, S. 13)

In unserer Krippe setzen wir diesen Förderschwerpunkt mit folgenden Mitteln um:

  • Bewegung, Ernährung, Körperpflege und Entspannung lassen sich in Alltagsrituale bewusst integrieren.
  • Die Kinder bewegen sich ununterbrochen im Freispiel, im Garten, oder im Spiel. Wir lassen dem Bewegungsdrang der Kinder freien Lauf, achten aber stets darauf, dass die Kinder keinen Gefahren ausgesetzt sind.
  • Es ist auch eine wichtige Aufgabe, Kindern Entspannungsmöglichkeiten anzubieten, damit die Kinder lernen, bewusst zur Ruhe zu kommen. Gemeinsames Kuscheln, ruhige Aktivitäten wie Buchbetrachtungen und die Mittagsruhe gehören zu einem festen Bestandteil in einem Krippentag.
  • Das Wickeln und das Händewaschen bieten tägliche Situationen im Alltag, die Kinder in der Körperpflege zu schulen und zur Selbständigkeit anzuleiten.
  • Erstes Grundwissen über Ernährung wird beim alltäglichen Zubereiten der Brotzeit und beim gemeinsamen Essen erfahren oder über gelenkt Aktivitäten wie Kochen, Backen oder durch Bilderbücher und Geschichten.