5. Pädagogische Ziele – Basiskompetenzen – Krippenkinder

5.2 Kognitive und lernmethodische Kompetenzen

Kinder, die etwas untersuchen, es ansehen, es drehen, in den Mund nehmen, einmal mit den Füßen berühren, dann wieder in die Hände nehmen und fallen lassen – und dies mit Ausdauer und Motivation schon zum zehnten Mal wiederholen – erwerben Wissen über physikalische Zusammenhänge, über die Beschaffenheit von Objekten, Oberflächen und vielen mehr.

Die ersten drei Lebensjahre sind das Alter, in dem Kinder so viel und schnell lernen, wie sonst kaum mehr. Kinder sind aktive Forscher und Entdecker. Sie sind sehr interessiert und motiviert, sich neues Wissen anzueignen über Objekte, über Zusammenhänge oder über den Menschen.

Die Entwicklung dieser Kompetenzen spielt eine zentrale Rolle in der frühkindlichen Bildung. Wenn Kinder schon in frühen Jahren erfahren, dass sie selbst Einfluss darauf haben, wie sie am besten lernen und es Spaß macht, sind wichtige Grundlagen für das lebenslange Lernen gelegt.

Zur kognitiven Kompetenz gehören viele verschiedene Fähigkeiten:

  • Die differenzierte Wahrnehmung: zu wissen, wie etwas schmeckt, wie es riecht…
  • Die Problemlösekompetenz: wie kann ich die Flasche wieder schließen?
  • Die Denkfähigkeit: Begriffe bilden, Zusammenhänge erkennen, logisch denken
  • Gedächtnis und Aufmerksamkeit

Um sich diese Fähigkeiten anzueignen, ist es für die Kinder wichtig, etwas selbst auszuprobieren, zu experimentieren. Außerdem lernen Kinder auch viel durch Beobachten, indem sie anderen Kindern und Erwachsenen zusehen und zuhören.
Der wichtigste und beliebteste Ort zum Lernen ist jedoch immer noch das Spiel.

In unserer Krippe setzen wir diesen Förderschwerpunkt mit folgenden Mitteln um:

  • Wir machen uns mit den Kindern gemeinsam auf den Weg, um Neues zu erlernen und zu erforschen.
  • Im Bildungsbereich „Ästhetik, Kunst und Kultur“ ist die Stärkung der kognitiven Kompetenz besonders gut umsetzbar in Fantasie, Kreativität, Ausdrucksfähigkeit und differenzierter Wahrnehmung. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit diversen Materialien zu sammeln. Die Kinder experimentieren mit Pinsel und Farben, mit Knete, mit Naturmaterialien und Alltagsgegenständen.
  • In der Umweltbildung ist Kindern in den ersten drei Lebensjahren ein emotionaler Zugang zu eröffnen. Wir gehen auf Entdeckungsreisen und achten die Tier- und Pflanzenwelt und wollen Freude und Entspannung in der Natur erleben. Wir beobachten Insekten im Garten und staunen über das Gedeihen von Selbstgepflanztem.
  • Auch in Naturwissenschaft und Technik sind unsere Krippenkinder bereits sehr interessiert. In diesem Bereich werden vor allem Wasserspiele angeboten (Plantschen, Schütten). Aber auch Spiele mit Kugelbahnen, Magneten, Luftballons oder Seifenblasen verschaffen Kindern erste Zugänge und Grunderfahrungen mit naturwissenschaftlichen und technischen Vorgängen.
  • Der Zugang zur Mathematik wird spielerisch im Alltag des Kindes gelegt. Geometrische Formen, Zahlen und Mengen lassen sich überall entdecken. Formen werden ertastet, zugeordnet und sortiert.